Parnassius apollo (Linnaeus, 1758)
Die Art besiedelt an der Untermosel ausschließlich die sonnenexponierten Südhänge. Besonders die Steilhänge oberhalb der Weinberge sowie die Trockenmauern stellen wichtige Habitatstrukturen dar. Weiterhin sind die Falter auf blütenreiche Saumbiotope angewiesen.
Zur Nektaraufnahme bevorzugt der Rote Apollo violette Blütenpflanzen, wie zum Beispiel Skabiosen-Flockenblume, Acker-Witwenblume oder Dost. Darüber hinaus konnte die Art unter anderem auch beim Saugen an Südafrikanischem Greiskraut und Weißem Mauerpfeffer beobachtet werden.
Die Raupen ernähren sich im unteren Moseltal wohl ausschließlich vom Weißen Mauerpfeffer. Aus anderen Regionen ist jedoch bekannt, dass zudem weitere Dickblattgewächse, wie zum Beispiel verschiedene Hauswurzen, als Raupennahrung dienen.
Der Rote Apollo ist vor allem durch die schleichende Verbuschung der Südhänge gefährdet. Daneben stellt der Schienen- und Straßenverkehr, durch den vor allem in trockenen Jahren viele Falter getötet werden, eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.
Für den Erhalt der Art im Moseltal ist es unerlässlich, der Verbuschung in den einzelnen Habitaten entgegenzuwirken. Außerdem sollte während der Flugzeit auf das Mähen von Wegrändern im Bereich der besiedelten Südhänge verzichtet werden, um so ein ausreichendes Nektarangebot zu gewährleisten. Dadurch müssten die Falter auch in trockenen Jahren seltener einen Nahrungsengpass erleiden und würden somit auf der Suche nach Nektarpflanzen lediglich vereinzelt Schiene und Straße überqueren.
Da die Populationen des Roten Apollos im unteren Moseltal bereits seit geraumer Zeit von anderen Vorkommen des Falters isoliert sind, konnte hier eine eigene Unterart entstehen, die durch Hans Emil Julius STICHEL im Jahr 1899 als Parnassius apollo ssp. vinningensis beschrieben wurde. Diese Subspezies ist meist auch äußerlich anhand der nierenförmigen, roten Flecken auf den Hinterflügeln von anderen Unterarten abzugrenzen.