Fetthennen-Bläuling

Scolitantides orion (Pallas, 1771)


Lebensraum

Im einzigen aktuellen Vorkommen an der Untermosel besiedelt die Art einen Biotopkomplex aus Felsen, Trockenmauern, blütenreichen Säumen, Brachen und bewirtschafteten Rebflächen.

Nektarpflanzen

Der Fetthennen-Bläuling besucht sehr unterschiedliche Blütenpflanzen. So konnte der Falter beim Saugen an Blutrotem Storchschnabel, Turmkraut, Knoblauchsrauke, Wald-Erdbeere und Zypressen-Wolfsmilch notiert werden.

Raupennahrungspflanzen

Nach derzeitigem Stand ernährt sich die Raupe im unteren Moseltal ausschließlich von der Großen Fetthenne. In anderen Regionen dienen der Art weitere Dickblattgewächse als Wirtspflanzen.

Entwicklungszyklus

Entwicklungsstadien im Jahresverlauf: Ei (blau), Raupe (grün), Puppe (gelb), Falter (rot)
Entwicklungsstadien im Jahresverlauf: Ei (blau), Raupe (grün), Puppe (gelb), Falter (rot)

Gefährdungsursachen

An der Untermosel ist der Fetthennen-Bläuling durch die Verbuschung der Larvalhabitate akut vom Aussterben bedroht. Falsch terminierte Pflegemaßnahmen tragen jedoch ebenfalls zum Rückgang der Art bei. So erfolgte im besiedelten Gebiet bereits mehrfach die Freistellung von Brachen im fortgeschrittenen Frühjahr, was sich auf die dort vorkommenden Bestände der Großen Fetthenne und somit auch auf den Falter negativ ausgewirkt hat. Eine weitere Gefahr für die Population besteht durch das Mähen der Wegränder, an denen auch die Wirtspflanzen zu finden sind.

Schutzmaßnahmen

Für den Erhalt des Falters ist es unerlässlich, der Verbuschung entgegenzuwirken. Allerdings sollten Freistellungsmaßnahmen lediglich im Winterhalbjahr durchgeführt werden. Zudem sind Wegränder, an denen potentielle Eiablagepflanzen wachsen, erst spät im Jahr zu mähen. Darüber hinaus könnte die Art durch gezieltes Anpflanzen der Großen Fetthenne gefördert werden.

Wissenswertes

Das derzeit einzige Vorkommen des Fetthennen-Bläulings an der Untermosel wurde erst im Jahr 2011 offiziell bekannt. Zuvor gelangen alten Aufzeichnungen zufolge nur sehr vereinzelt Funde im Moseltal.

 

Die wenigen Populationen im Osten Deutschlands bringen zwei Generationen pro Jahr hervor. In Rheinland-Pfalz fliegt die Art dagegen nur in einer Generation.